Lieblingsfilm II
Der neue Himmel
Lieblingsfilm II
Der neue Himmel
In den Himmel kommen die, die alles richtig gemacht haben.
Mit der Perspektive wird es für mich schwierig. Weil ich nicht immer korrekt war, lässt mich der Engel vorm Himmelstor nicht rein.
Wohin jetzt?
Gott selbst hat mit dem Verhalten seines Türstehers auch ein Problem. Und macht einfach einen zweiten Himmel auf. Für alle Imperfekten, Träumer, Exoten, Hoffenden, Zweifler, Suchenden, Verrückten. Und hier geht voll die Party ab.
Im ersten Himmel sitzen nur noch die Streber, Besserwisser, Erbsenzähler… „die haben nie was falsch gemacht, aber auch nie was richtig“ (Duo Camillo)
So wird der Bruder unterwegs sein. Der hat auch geerbt. Bleibt aber zuhause und geht immer schön aufs Feld arbeiten.
Hier die Story (Lk 15,25-32)
Aber der ältere Sohn war auf dem Feld. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er Singen und Tanzen und rief zu sich einen der Knechte und fragte, was das wäre. Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiederhat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn. Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.
immer – alles - nie
„Ich hab‘ doch nie was falsch gemacht! Immer habe ich es so gemacht, wie du es doch willst! Der kriegt immer alles. Nie krieg ich ne Party. Nicht mal so ein Mini-Barbecue hast du mir gegeben.“
Dann die Entdeckung:
Es gibt kein Gebot des Vaters, das besagt, wie alles richtig ist.
Auch hier wird Gott etwas angehängt. Und es hat den Charakter der Selbstbestrafung.
Was anderes ist es, aus der Liebe und Barmherzigkeit des Vaters zu leben. Das ist ne völlig andere Dimension. Denn: „Alles, was mein ist, das ist dein.“
Es könnte bitter sein, zu entdecken: Dieses ganze Ackern war gar nicht mein Auftrag. Ich lebe aus dem Wesen des Vaters. Und das ist reine Zuwendung aus Liebe. Und damit kann ich arbeiten, feiern, lieben, reisen, studieren….
Und schon stehst Du draußen – und die anderen feiern voll ab. Die Selbstbestrafung wird zur Selbstblockade.
Unvergleichlich leben
Mit wem vergleiche ich mich? Welches Urteil wird dabei über andere gesprochen. Und über mich?
Im Vergleichen kommt es zu einem Abwerten oder Aufwerten. Vom anderen oder mir selbst. Die Beziehung zum Vater ist jedoch unvergleichlich. Und jeweils einmalig. Der Vater kommt mir entgegen, so wie ich es brauche. Für den Sohn: „Da kam der Vater heraus und bat ihn.“
Er kommt seinem Ältesten so entgegen, wie es für ihn stimmt. Leise, einfühlsam, bittend: „Du bist doch immer bei mir. Freu dich mit mir!“
Jetzt?
Wann wäre für mich ein guter Zeitpunkt, Projektion, Selbstbestrafung und -blockade aufzugeben? Gott kommt mir entgegen, so wie es für mich stimmt. Und ich höre je neu, wie wichtig ich ihm bin.
Es kann ja nur so sein, dass gefeiert wird. Der eine findet aus der Ferne zum Vater zurück; der andere aus der Nähe. War aber dennoch auch weit weg.
Und da kommt der neue Himmel ins Spiel. Eine wunderbare Perspektive. Und hier geht es schon los.
P.S.: Mag sein, dass Gott Pläne hat. Der erste Himmel wird gar nicht mehr gebraucht und zugemacht. Die paar Braven ziehen um in den neuen.
Selbst der Türsteher besinnt sich. Und lässt das Himmelstor einfach offen stehen…
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