Spielregeln


Spielregeln

Leben am Mittelpunkt

An manchen Spielplätzen gibt es Schilder mit mehr Regeln für die Benutzung als Spielgeräte da sind. Das eine hat mit dem anderen zwar wenig zu tun, ist aber symptomatisch. Deutschland hat sogar Öffnungszeiten für Altglascontainer. Damit die Flaschen pünktlich sind?

Und jetzt dann auch noch die aktuellen Bestimmungen vor Ort, um mit der Pandemie klarzukommen.  Viele können sie aktuell gar nicht benennen. Sie sind sehr komplex. Und natürlich sind sie wichtig.

Wer anfängt, sich mit Regeln zu beschäftigen, wird an kein Ende kommen. Einerseits sind sie notwendig, klar. Andererseits zeigen sie auch Symptome von „betreutem Denken“. Und sind Anlass für Vorwürfe. Häufig auch gegen die anderen.

Theologisch gewendet spiegelt sich die Frage „Was gilt hier eigentlich?“ in der Auseinandersetzung Jesu mit den Pharisäern.

Als Jesus einmal einen Menschen am Sabbat (vgl. Mk 3,1-6) heilt regen sich die Pharisäer auf und planen ihn umzubringen. Klar, der Sabbat muss gehalten werden. Jesus redet aber nicht über Regeln, sondern über Werte. Was ist z.B. mit Menschlichkeit?

Wie werde ich wieder handlungsfähig? Dachte wohl auch der Mann mit der „verdorrten Hand“.  Im Kreis der anderen in der Synagoge spricht Jesus die Einladung aus: „Steh auf und stell dich in die Mitte!“ Komm also zustande und bringe Dich in einen guten Abstand zum Außenkreis. Und zur Zwanghaftigkeit der Pharisäer. 

Ja, was bin ich denn für einer oder eine da am Rand?! Was möchte ich ins  Gespräch bringen – über mich?  Vor Gott? Was gehört neu in die Mitte?

Wer in seine Mitte kommt, der muss sich nicht mehr verstecken. Die Mitte ist der beste Platz, um die nötige Distanz zu kriegen. Auch zu zwanghaften Anteilen, die alles regeln wollen. Und in der  Mitte steht Jesus.

Aus dieser Haltung heraus lässt sich neu und gut unterscheiden: Was ist menschlich und mehrt die Freiheit? Und welche Ängste können verabschiedet werden. 

Regeln sind immer wieder wichtig. Und noch wichtiger sind die Werte, die sie begründen. 

Und er ging abermals in die Synagoge. Und es war da ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. 2 Und sie gaben acht, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten. 3 Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Steh auf und tritt in die Mitte! 4 Und er sprach zu ihnen: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes tun oder Böses tun, Leben retten oder töten? Sie aber schwiegen still. 5 Und er sah sie ringsum an mit Zorn, betrübt über ihr erstarrtes Herz, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand wurde wieder gesund. 6 Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald Rat über ihn mit den Anhängern des Herodes, dass sie ihn umbrächten. (Mk 3,1-6)


Bitte nicht schaukeln Foto: Ulrich Melzer
Bitte nicht schaukeln Foto: Ulrich Melzer

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