Schweden
skandinavische Chillout-Area
Schweden, ein Land zum Runterkommen! Wer jemals das Bedürfnis hatte, sich zu entspannen, fährt am besten nach Schweden. Natürlich mit dem Auto.
Wieso Auto?
Schweden ist ca. ein Viertel größer als Deutschland. Die Bevölkerungsdichte liegt bei ungefähr einem Zehntel im Vergleich zu hier. Heißt: Es gibt viel Platz und wenig Menschen.
Auf der Bundesstraße fährt man 90. Häufig auch mal allein. Weil: Siehe oben. In der Stadt (jedenfalls da, wo wir waren) gelten 40km/h. Auf der Autobahn 110 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der schwedische Autohersteller Volvo hat seine Autos bei Tempo 180 km/h abgeregelt. Mehr geht nicht.
Ein Wunder, dass die in Deutschland überhaupt noch verkauft werden können.
Alles in allem kommst Du beim Autofahren in Schweden in einen Entspannungsmodus. Es bleibt sogar noch Zeit, die fantastische Umgebung zu bestaunen.
Dieses gesamte Setting macht was mit Dir. Entschleunigung stellt sich ein. Musik an, alle Scheiben runter, entspannt dahin rollen (Volvo heißt übrigens „ich rolle“ – kein Scherz!)
Abgesehen vom Umweltaspekt:
Autofahren als Entspannungsübung? Echt jetzt?! Wie würde man es in Deutschland bezeichnen? Überlebenstraining? Kampfsport? Wenn Geschwindigkeit die Lösung für alle Probleme ist: Auf deutschen Straßen liegt ein riesiges Potential dafür!
Das Glitzern
Wir sitzen am See. Nichts als Weite, das Glitzern auf der Oberfläche, Wind und Wald. Es quietscht schon, so idyllisch das alles.
Reizarmut hat seinen Reiz. Meine Aufmerksamkeit wandert auf das Kleine, das Leise, das fast Unscheinbare.
Und dann treffe ich auf einen High Performer. Elia. Schon sein Name verbindet Himmel und Erde. Und Namen sind Identitäten. (Es steckt darin sowas wie Gott ist der Herr. Und er ist der Geist des Lebens und des Atems.)
Der Name ist kein Zufall, sondern eine Ansage: Nur Erde reicht nicht für ein erfülltes Leben. Man braucht auch Himmel; beides gehört zusammen. Nur Erde, da kann es ziemlich eng werden.
„Das Leben als letzte Gelegenheit“ ist nicht nur ein Buchtitel einer Soziologin. Ich entdecke in mir eine Haltung, die möglichst viel in eine Zeiteinheit hineinpacken will, als wäre es die letzte Gelegenheit! Oder eine Sorge, ob ich gut genug versorgt bin. Und schon bin ich beschäftigt. Bin Selbst-versorger. Wer hätte gedacht, dass „Sorge“ und „Sarg“ etymologisch verwandt sind? Arbeite ich mit zu vielen Sorgen an meiner Selbst-Einsargung? Bitte nicht!
Nicht immer ist das so. Und doch kann einem der Himmel, die Perspektive Ewigkeit, die heilsame Entgrenzung, aus dem Blick kommen. Und der Zusammenhang von Himmel und Erde. In der Elia-Geschichte gibt’s eine große Trockenheit. Das ist die Folge davon, wenn man auf den Himmel meint verzichten zu können. Es kommt nix mehr von oben. Man braucht beides. Weshalb Jesus betet: Wie im Himmel, so auf Erden.
Nachdem Elia richtig aufgedreht hat in seinem Eifer für den einen Gott, der Himmel und Erde zusammenhält, wird er geradezu depressiv. Flieht vor den Folgen in die Wüste. Und hier in der Einsamkeit der Ödnis spricht Gott.
Wenn Du Details magst: Das hebräische Wort für Wüste und sprechen haben die gleiche Wurzel. In der Wüste beginnt ein neues Gespräch.
Nicht genug das, Elia bekommt noch ein Einzelcoaching am Gottesberg. Gott offenbart sich ihm sinnlich kaum wahrnehmbar. „Das Flüstern eines sanften Windhauchs“ (vgl. 1. Kön 19,13 Zürcher Bibel) heißt es in einer Übersetzung.
Dann hört er eine Frage: Was tust du hier Elia?
Da müsste ich erst einmal überlegen.
Ich habe so dermaßen Gas gegeben für Dich, dass ich jetzt einen Tunnelblick entwickelt habe. „Nur ich bin noch übrig“ (vgl. 1. Kön 19,14), so lautet daher das Fazit des Elia.
Und auch das stimmt nicht.
Wohin also mit dem ganzen Eifer?
Wird es vielleicht mal wieder Zeit, dass Himmel und Erde wieder zusammenkommen? Also konkret für mich? In mir?
Die skandinavische Weite, die Ruhe, das Licht kann helfen, das Leben neu als Geschenk und Gabe anzunehmen. Sogar die Geschwindigkeit auf den Straßen reduziert Stress, finde ich. In der Schöpfung gibt es sogar einen Tag frei. Andernfalls bleibt nur 24/7.
Es werde Licht
Langsam lichtet es sich: Wofür lohnt sich ganzer Einsatz?
Was ist gar nicht meine Aufgabe?
So oder so: Himmel und Erde erzählen gemeinsam von Gottes Wirklichkeit. Und da kommt er mir entgegen als Liebe. Für einen neuen Blick auf das Leben. Und eben auch auf mich selbst.

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