Philadelphia II - gut aufgestellt zwischen Himmel und Erde


Philadelphia II

Gut aufgestellt zwischen Himmel und Erde

 

Bank ohne Zinsen

 

Wenn man z.B. in Bielefeld von der Sparrenburg aus die Promenade entlang geht, findet man sie: Ganz viele Bänke, um sich auszuruhen. Von den meisten kann man auch schön die Aussicht genießen.

Fast alle haben einen Namen. Genauer, ein Namensschild.

Es wird an jemanden erinnert, der nicht mehr da ist. Oder auch an die, die für die Bank gespendet haben.

 

Meine „Lieblingsbank“ mit Namensschild steht auf der Höhe des Teutoburger Waldes. Da steht der Name eines Menschen, der dort eine bestimmte Pflanze bewahrt hat.

Dr. N.N., der Bewahrer der Wachholderheide.

Jedes Mal denke ich: Möchtest Du, dass von Dir ne Bank übrigbleibt? Und was wäre da zu lesen? Manchmal denke ich auch: Das hast Du jetzt davon: Jeder … sitzt auf dir.

 

Jedenfalls spüre ich dann oft in mir Abwehr: Was ist das für ein Zeichen, wenn eine Bank hinterlassen wird?

 

Obwohl: Dass Menschen ihren Namen mit was Gutem in Verbindung bringen wollen: Das ist so!

Und gab es schon zu allen Zeiten.

 

Das Inventar der Welt

 

Welches Inventar möchtest Du gerne mal sein? Und was verbindest Du damit?

Es geht nicht nur darum, ob Du das Sofa bist oder so. Die Frage ist zugleich, an welchem Platz in der Welt Du zustande kommst. Für Dich, für andere.

 

In der Antike las man seinen Namen gerne auf Säulen. Antike Tempel hatten Säulen. Und der Spender – reiche Männer – ließ seinen Namen darauf anbringen. Eine Säule zu sponsern, musste ein Vermögen kosten.

Säulen in Tempeln griechischer Gottheiten hatten einen tieferen Sinn. Sie verbanden Himmel und Erde. Und entlang der feinen Rillen in der Säule führte der Weg nach oben in den Himmel.

Was für eine Vorstellung: ich bezahle `ne Säule. Mein Name ist darauf. Und das alles ist wie Post für den Himmel. Wenn sich die liebe Gottheit da nicht freut! Und mir gnädig ist.

Es ist ein Geschäftsmodell.

Spenden, um gesehen zu werden. Den eigenen Namen verewigen, so hört man manchmal.

Gibt es auch noch in der Gegenwart.

 

Jede der sieben Gemeinden bekommt eine Verheißung. Also ein Versprechen vom auferstandenen Christus.

 

Für Philadelphia heißt sie:

 

„Wer siegt, den will ich machen zur Säule in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen. 

 

Aha.

 

Stadt - Land - Fluss?

 

Der Sieg ist der Glaube an den Auferstandenen. Also ein Mensch, der in der Perspektive Ewigkeit lebt. Mein Leben ist jetzt schon so entgrenzt, dass man gelassen wird. „Ich habe eine Zukunft, die ich in der Gegenwart schon feiere.“

 

Und jetzt hier: Christus macht einen Menschen zu einer Säule im Tempel Gottes. Du musst auch nicht mehr aus dem Tempel hinaus.

 

Jede/r im Altertum kannte die Säulen. Die ganz Architektur war schon ein Hinweis darauf: Hier werden Himmel und Erde verbunden.

 

Jetzt aber: Gott stiftet selbst die Säule. Es ist eine Metapher dafür, einen Platz gefunden zu haben. Und zwar einen Platz in der Welt, im eigenen Leben. Und, um den Glauben zu leben.

Seitdem der Tempel in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. zerstört wurde, war das die Frage überhaupt: Wohin jetzt zum Beten?

 

Der Name Gottes

Versuchen wir, die Metapher für uns zu ergründen. Du bist bezeichnet mit dem Eigennamen Gottes. Das Tetragramm, vier hebräische Buchstaben, sind oben auf der Säule.

Der Name Gottes war so heilig, dass er überhaupt nie ausgesprochen wurde. Einmal im Jahr vom Hohenpriester im Tempel, sonst nie.

Und wenn es ganz still ist, kann man den Namen sogar vernehmen: Im Atmen.

Gott ist der Geist des Lebens und des Atems. Der ursprunglose Ursprung, der Schöpfer und Erhalter von allem spricht sich in Dir aus!

 

„Ja-Weh“ (auf der Tonspur kann man es hören).

Übersetzt hießen die hebräischen Schriftzeichen ungefähr: ich werde sein, der ich sein werde. Oder Ich bin, der da wo du bist.

Der Geist des Lebens und des Atems ist schon immer da. Und in Dir.

Was für eine Auszeichnung!

 

Der Name der Heiligen Stadt

„den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herniederkommt von meinem Gott“ (Offb 3,12b)

 

Ich habe früher immer gedacht: Wozu sollen wir denn alle in einer Stadt wohnen wollen sollen? Aufm Land ist es doch auch ganz schön! Und jetzt sowas wie eine Stadt, die auch noch die Form eines Würfels hat. Wenn man weiter hinten in der Johannesoffenbarung liest.

Das neue Jerusalem ist das neue Wir. Durch Gottes Geist entsteht eine Vergemeinschaftung, ein Wir. Hier hat man seinen Platz und durch den Geist Gottes gibt es ein neues Miteinander.

Wenn ich schon Inventar in der Welt bin: Mit wem möchte ich denn da zusammenwohnen? Was ist denn das für eine WG?

Hier wird wesentlich gelebt. Alles und jedes ist es selbst. Du musst keine Rolle spielen. Es werden Werte geteilt – und mit denen kann man gut Leben.

Werte sind per se unveräußerlich und auch nicht zeitgebunden. Glaube – Hoffnung – Liebe,

Freiheit und Frieden

Ideologien – also Lehren aufgrund von Ideen, die anderen aufgezwungen werden, werden entlarvt.

 

Der neue Name des Christus

Unten steht dann der Name der rettenden Gegenwart Gottes in der Welt: Jesus: Das heißt soviel wie: Gott rettet, Gott hilft.

 

Säulenmeditation 

 

Die Verheißungen lassen sich so ins eigene Leben holen, indem man sie als Metapher meditiert.

Vielleicht so:

Ich stehe aufrecht, bin wesentlich zwischen Himmel und Erde. Alles Gute gebe ich nach oben (Arme nach oben strecken), wo es sich wie von selbst in dieser Welt verteilt. Von oben empfange ich zugleich durch den Gott des Atems und des Lebens.

 

Ich gebe das Schwere nach unten ab. Da wird es zum Fundament der Säule. Denn unten ist mein Gott in Aktion. Wo Jesus ist, geschieht Hilfe. Sein Name ist Programm.

 

Ich strecke meine Arme nach rechts und links. Und verbinde mich zum neuen Wir mit anderen. Hier wird wesentlich geliebt und gelebt. Ein spirituelles Wohnprojekt, in dem einen Geist verbunden.

 

Wem das zu anstrengend ist:

Sieh dich doch einfach mal so, wie es Gott tut.

Na also!

 

Schon stehst Du 1A da! Eine Haltung wie eine wunderschöne Säule zwischen Himmel und Erde.

Foto: U.Melzer
Foto: U.Melzer

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