Überlebenstraining - Ein gutes Tischgespräch wirkt Wunder


Überlebenstraining

Ein gutes Tischgespräch wirkt Wunder

 

Vom Kuchenbacken zur Survival-Tour

Im letzten Jahrhundert gab es einen Konditormeister, der berühmt wurde wegen seines Hobbys. Das war: Überleben.

Rüdiger Nehbergs Lust am Überleben begann mit ausgedehnten Radtouren um die halbe Welt. Später dann ist er mit einem selbstgebauten Floß auf dem Blauen Nil unterwegs gewesen, hat mehrfach den Atlantik überquert – einmal mit einem Tretboot. Und hat sich über dem brasilianischen Dschungel nur mit einer Badehose bekleidet und mit einem Messer dabei, vom Helikopter abseilen lassen. Erst nach 25 Tagen tauchte er wieder auf.

 

Er ist auch schon mal ohne Geld und sonstiges 1000km von Nord nach Süd durch Deutschland gewandert. Und hat nur von dem gelebt, was er abseits von Wegen und Straßen als Nahrung gefunden hat.

 

Bei den Indigenen um Urwald hat er sich Überlebenstricks abgeschaut, so erzählt er.

 

Morgens schon müde?

Das Wort Überlebenstraining war meine Antwort, als ich heute Morgen aufgestanden bin und dann ein paar Bibelverse später so müde wurde, dass ich den Kopf auf den Tisch gelegt habe. Einfach so.

„Hey, was machst Du?“ Und ich antworte matt: „Überlebenstraining“.

 

Mein Gegenüber war irritiert. Dabei habe ich nur in ein Wort gefasst, was gerade in meinem Innern abgelaufen ist.

Die innere To Do Liste hat mich gerade mit so vielen Dingen geflutet, dass ich schon ganz früh einfach nur müde war.

 

Der Garten um unser ESG-Haus zum Beispiel ist seit Monaten nicht mehr gepflegt worden. Hier könnten wir Rüdiger Nehberg aussetzen. Mal sehen, ob er es unter 25 Tagen schafft, sich einen Weg durch das Wuchern zu bahnen.

Wir könnten 1:1 ein Dschungelcamp eröffnen.

Wie schaffen wir es in unserer Gemeinde, unter den aktuellen Bedingungen ein gutes Angebot für Studierende zu machen?

Hab‘ ich dafür alles im Blick – oder habe ich was vergessen?

 

 

Und ganz bald beginnt die Vorlesungszeit. Der Dschungel der Veranstaltungen für die Semesterplanung kann auch müde machen.

 

Und da haben wir noch gar nicht von den ungeklärten Dauerbaustellen des eigenen Lebens gesprochen:

-         Ist das, was ich gerade tue, auch das, was ich wirklich tun will?

-         Wie lerne ich neue Leute kennen?

-         Ist dieses das Semester, in dem ich die eine ganz spezielle Person kennen lerne? Nach der ich mich für eine echte und tiefe Beziehung sehne?

 

Beim Überleben geht es offenkundig darum, die wichtigen Dinge im Blick zu haben. Damit man durchkommt.

 

Und ist es Zufall? Plötzlich verstehe ich auch, was ich eben noch halbschlafend gelesen habe.

„Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, werde ich auch zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm halten und er mit mir.“ Offb. 3,20

 

Der auferstandene Jesus Christus hat echte Türsteherqualitäten. Und klopft so leise bei mir an, dass ich es im ganz persönlichen Überlebenstraining fast nicht höre.

 

Dann mache ich auf.

 

Wir sitzen zusammen am Tisch, so stelle ich es mir vor. Und wir essen zusammen. Das Mahl, also Abendmahl/Eucharistie gehört zu den Basics. Es erinnert ich an den Auferstandenen, an den Himmel. Eine Tischgemeinschaft so persönlich, dass man in Ruhe mal alles durchsprechen kann.

Was sich da selbst so groß gemacht hat im eigenen Leben. Überleben ist nämlich noch kein dauerhaft attraktives Ziel im Leben.

Sonst wäre ich so mit dem Kampf gegen etwas beschäftigt, dass der Raum für Schönheit, Gelassenheit, Spontanität, Kreativität ganz klein wird.

 

Leben ohne Buschmesser

Und wir essen das Brot. Das steht für alles, was von der Erde her satt macht wie auch Jesu Leiblichkeit.

Und wir trinken den Wein, der Kelch des Heils, das Zeichen des Himmels. Der steht für alles, was zur Ewigkeit gehört und zum Fest, das wir miteinander feiern, um die Ewigkeit jetzt zu erfahren.

 

Die Einladung heute lautet zu fragen: Was macht mich satt? Und was erinnert mich daran, dass ich ein Kind des Himmels bin, der Festgemeinschaft Jesu?

 

Aus der Sicht des Abenteurers ist es sehr sehr mutig, nur mit Badehose und Machete über dem Regenwald abgeseilt zu werden.

Als Mentalkonzept für den Uni-/Hochschulalltag ist es dann doch ziemlich anstrengend.

Das Überlebenstraining darf an ein Ende kommen. Und abgelöst werden durch: Leben.

 

Lass uns also gerne ein Semester teilen, in dem wir mehr feiern. Ab und zu ein Vier-Augen-Gespräch mit dem auferstandenen Jesus Christus hilft, die Verhältnisse zurechtzurücken.

 

Bis bald in der ESG!

Foto: Thanh Tran, unsplash
Foto: Thanh Tran, unsplash

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