Langes Wochenende. Jesus fährt nach Hause


Langes Wochenende

Jesus fährt nach Hause

 

Überhaupt ist Zuhause ein wunderbarer Ort.

 

Vertraut. Da kann ich so sein, wie ich bin. Und ich treffe andere, die mir vertraut sind. Und dasselbe versuchen.

Es geht im besten Sinne familiär zu (familiaris, lat., vertraut).

Mein Schlüssel dreht sich im Schloss und jemand ruft schon von drinnen meinen Namen. Klasse, wir sehen uns wieder! Es gibt mein Lieblingsessen – natürlich „rein zufällig“. Alles stimmt. Einfach himmlisch, mein Zuhause.

Was würde für Dich noch dazu gehören? Was ist deine „Langes-Wochenende-nach-Hause-Fahrgeschichte“? Worauf freust Du dich?

 

Es mag auch andere Familien-Erfahrungen geben. Für die fährt jedoch niemand nach Hause. Im Gegenteil. Nix wie raus! könnte der Impuls sein.

Da ist mancher schon jahrelang zuhause bis er entdeckt: Aus Vertrautheit ist mehr so ein Geschäftsmodell geworden: „Wenn – dann, um – zu, wehe, wenn nicht“ so lauten die Sätze

„Wenn Du nach Hause kommst, dann kannst Du auch mal wieder Oma besuchen; die freut sich bestimmt!“

„Nur um ständig unterwegs zu sein, brauchst Du eigentlich auch nicht vorbeikommen; Deine Mutter würde sich wirklich freuen, wenn Du mal Zeit für Deine Eltern hättest!“ sagt ausgerechnet ein Elternteil.

Konditionalsätze und entspannte Atmosphäre passen einfach nicht zusammen.

Wie komme ich da wieder raus?

 

Langes Wochenende für Jesus

 

Jesus fährt nach Hause. Also mindestens langes Wochenende. Ist doch klar, dass er auch mal wieder nach Hause will. Da, wo es stimmt. Vertraut. Und – passt auch zu ihm – himmlisch ist.

Daraus ist bei uns ein Feiertag geworden. Christi Himmelfahrt. Er erinnert mich an ein großartiges Zuhause.

 

Ja, wieso sollte ich nicht auch ein Kind des Himmels sein? Und ich bin es. Habe von ihm gelernt, zu Gott Vater zu sagen. Na also!

Und Jesus ist schon mal vorgefahren. 

 

Da könnte ich mal meine Familiengeschichten einen Augenblick durchgehen. Was ist familiär und auf was lässt sich verzichten? Weil es eher unfrei macht?

Welche Vertrautheit ist abhanden gekommen? Manchmal ist es ein schleichender Prozess.

 

Vatertag

 

Himmelfahrt ist oft auch Vatertag.

Die Ahnung, dass es auch alles ganz anders sein könnte, ist in manchen erhalten geblieben.

Und einmal im Jahr wird das dann auch versucht. Also raus ins Grüne und mit anderen Männern die Freiheit genießen. Ist da aus dem Heimweh Fernweh geworden? Erst wollte ich irgendwo ankommen – und dann nix wie weg?

Einmal im Jahr ist es Ritual.

 

„Wie im Himmel, so auf Erden“

 

„Wie im Himmel, so auf Erden“ beten wir im Gottesdienst. Ist aus dem Vaterunser. Was im Himmel so klasse ist, dass Jesus unbedingt nach Hause will, möge doch auch hier schon losgehen: Wir sind miteinander frei, vertraut, werden gesehen, gehört – und alles stimmt.

In diesem Sinne wäre dann auch Heimweh voll okay. Ich spüre meine Sehnsucht danach, frei und vertrauensvoll zu leben. Mit anderen Menschen. Gottes weiter Himmel soll mein Horizont dafür sein.

Und Christi Himmelfahrt ist mein Reminder dazu. Für diesen Tag und alle weiteren.

(vgl. Apg 1,8-11) 

 

Foto: Ulrich Melzer
Foto: Ulrich Melzer

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