Bei dir piept's


Bei dir piept's

Erfahrungen mit dem Schnee von gestern

Es schneit. Richtig viel Schnee! Ich versuche, den Gehweg freizuschaufeln. Der Schneeschieber bricht ab. Im Keller findet sich eine Schaufel vom Bau. Damit weiter.

 

Ein Blick in den Garten sagt mir: Wo werden die Vögel jetzt Nahrung finden? Ich kaufe Meisenknödel und zwei Kilo Futter. Etwas davon ins Vogelhäuschen, etwas auf die überdachte Terrasse. Meisenknödel aufgehängt.

 

Ich bin mir sicher: Es geht hier um‘s nackte Überleben heimischer Singvogelarten. „So ihr Vöglein, ich hab Euch alles hingestellt und gestreut. Das Buffet ist eröffnet!“   Irgendwie ist da auch das Gefühl in mir: Hast Du gut gemacht.

 

Ich warte.

 

Jetzt schon mindestens 10 Minuten. Hoffentlich schaffen es die armen Kreaturen noch rechtzeitig vor dem unausweichlichen Hungertod auf meine Terrasse!

 

Es schneit weiter. Die Schaufel nervt, man kommt nicht hinterher. Suche im Netz nach einer neuen.

 

Mal sehen, was die Vögel machen. Kein Flattern, kein Picken, nichts. Ich streue mehr Futter hin, dass sie es besser finden.

 

Das Netz sagt inzwischen: Schneeschaufeln sind bei den umliegenden Baumärkten ausverkauft.

 

Als es dunkel wird dämmert es mir: Die Singvögel sind lässig wie immer, singen ihre Lieblingslieder auf den Schöpfer und vertrauen darauf, genügend Futter zu finden. Sicher haben sie nichts gegen mein Angebot auf der Terrasse. Brauchen Sie es aber wirklich?

 

Es kann mir passieren, dass ich vergesse: Meine Aufgabe ist es, mich um mich zu kümmern. Gott liebhaben und meinen Nächsten wie mich selbst. Vgl. Lk 10,27 Das ist die Antwort Jesu als er gefragt wird, wie wesentlich gelebt wird.

 

Manchmal versuche ich also, mich zu unterbrechen. Um dann rauszufinden,  wie ich jetzt gut zu mir sein kann, was ich dazu brauche.

 

Dann gehe ich einen Schritt zurück. Ich schaue auf meine noch so guten Absichten. Was ist wirklich in meiner Verantwortung?

 

Und wahrscheinlich komme ich dann auch meiner wahren Bestimmung immer näher. So wie die Vögel tolle Loblieder singen finde ich auch mehr Zeit, dankbar und voller Freude vor Gott zu leben.

 

 

P.S.: Für die neue Schneeschaufel ist übrigens mein Vermieter zuständig.

 

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